Robert Vollborn, Floriana Igrishta und Tobias Loose gehen für die Kieler CDU ins Rennen.

Überraschungskandidatin ist die Jüngste im Land

Von Martina Drexler
Artikel veröffentlicht: Samstag, 12.03.2016 18:29 Uhr
Artikel aktualisiert: Sonntag, 13.03.2016 21:29 Uhr

Kiel. Die stellvertretende Vorsitzende der Frauen-Union gewann aus dem Stand heraus das Bewerberduell gegen Yildirim von Pickardt. Damit zieht die Kieler CDU mit dem stellvertretenden Stadtpräsidenten Robert Vollborn (46) im Kieler Norden, dem CDU-Landesvize und Vorsitzenden der Jungen Union, Tobias Loose (31), im Westen, jetzt mit der landesweit jüngsten CDU-Kandidatin (21) im Osten in den Wahlkampf.

Die Mitgliederversammlung folgte auf den regulären Kreisparteitag, auf dem Landesvorsitzender Ingbert Liebing die 114 Mitglieder auf einen schwierigen Wahlkampf mit Kurs auf den überfälligen Regierungswechsel einschwor. Dass es auch in der Kieler CDU wegen der Berliner Flüchtlingspolitik gärt, nahm der CDU-Spitzenmann in seiner Rede auf. Nach Attacken gegen den ewig untertauchenden Ministerpräsidenten Torsten Albig und die rot-grün-blaue Landesregierung „des Stillstands“ machte er klar, dass sich die CDU vor allem mit dem Thema Sicherheit in Stellung bringen will: „Wir nehmen die Ängste der Menschen ernst“ – im Gegensatz zum „Lieblingssozi“ Ralf Stegner.

Während der Jurist Vollborn und Diplom-Kaufmann Loose als einzige Kandidaten wenig überraschend hohe Stimmenzahlen erhielten, kam Spannung auf, als die Kür für den Wahlkreis Ost anstand. Mit Oroshi und dem türkischstämmigen Anwalt von Pickardt waren zwei Ratsherren mit Migrationshintergrund ins Rennen gegangen. Dann aber zog Oroshi seine Bewerbung zurück, weil es für die CDU ein schlechtes Bild abgebe, keine Frau präsentieren zu können. Nicht nur er warb dann für die junge Anwalts- und Notarsgehilfin Igrishta, wie Oroshi kosovarischer Herkunft. Auch Maren Schomaker appellierte, mit einer Frau ein Zeichen zu setzen.

Igrishta vor Yildirim von Pickardt
Floriana Igrishta kündigte an, sich im Wahlkampf für Integration und Internationalisierung stark zu machen. Yildirim von Pickardt verwies auf seine eigenen erfolgreichen Integrationserfahrungen, ein gutes Netzwerk, Kontakte in die Wirtschaft, seinen Einsatz für Kiel Gaarden sowie in der Kommunalpolitik. Als Schwerpunkte wollte er sich im Landtag für kleine Unternehmen engagieren und für die Integration. Für seine Rede erhielt er zwar Beifall. Doch nach der Auszählung entfielen 47 Stimmen auf ihn und 50 auf seine Konkurrentin. Kompetenz auf Landes- und Kommunalebene und Frische – so charakterisierte ein sichtlich überraschter Kreisvorsitzender Thomas Stritzl das „ausgezeichnete Kandidatenteam“, das der ländlich geprägten CDU endlich zu einem stärkeren städtischen Profil verhelfen soll.

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